UX Design

Der Mensch im Mittelpunkt

Mit gutem User Experience Design erfolgreich kundenzentrierte Produkte entwickeln und vermarkten

Wenn Websites, Software, Spiele oder Apps mit dem Mensch im Fokus design und programmiert werden, sprechen wir vom Human Centered Design/User Experience Design. Der Mensch steht hier im Mittelpunkt der Produktentwicklung.

Wir zeigen Ihnen, was das genau bedeutet und wie die HCD-Prinzipien auch außerhalb der digitalen Welt Anwendung finden.

Außerdem gehen wir auf die wichtigsten mit HCD verwandten Themenbereiche und Konzepte ein, die zusammen ein spannendes Ganzes ergeben. Zum Abschluss sehen wir uns die beruflichen Profile dazu an.

User Centered Design – Prinzipien, Phasen, Prozesse

Das Human Centered Design ist eines der Kernthemen in der digitalen Wirtschaft.

Monate der Arbeit in Design und Entwicklung investieren und das Risiko eines Flops eingehen? Das kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten. HCD jedoch verspricht eine Win-Win-Situation für alle – nämlich kommerziellen Erfolg fürs Produkt und ein angenehmes Nutzungserlebnis für die User.

Was ist User Centered Design? Die Definition

User Centered Design (fortan HCD) ist eine Sammlung von Prozessen, die es ermöglichen, die Nutzer eines digitalen Produktes oder Services in den Mittelpunkt der Konzeption und Entwicklung zu stellen. Das Ziel ist ein maximal benutzerfreundliches und somit erfolgversprechendes Ergebnis.

Die ISO-Norm DIN EN ISO 9241-210 (2019) beschreibt insgesamt sechs Prinzipien, die HCD ausmachen:

1. Ein umfassendes Verständnis des Anwendungsfalls und seiner Umgebung sowie die Bedeutung für die Nutzer.

2. Die Einbeziehung der Anwender während der gesamten Design- und Entwicklungsphase zwecks Integration ihrer Bedürfnisse in das entstehende Produkt. Als Instrumente können hierbei z. B. Feldstudien und User-Tests eingesetzt werden.

3. Das Feedback der Nutzer wird stetig eingeholt, von den ersten Skizzen auf dem Papier oder Mock-ups bis hin zum Prototypen.

4. Der Prozess muss iterativ gehalten werden. Daher kommen insbesondere die agilen Arbeitsmethoden zum Einsatz.

5. Das Design muss die gesamte User Experience berücksichtigen und für ein ganzheitlich positives Erlebnis sorgen: Dadurch soll der User zur wiederholten Nutzung animiert werden.

6. Das Designteam muss multidisziplinär gehalten werden – das reduziert Blind Spots und bereichert das Konzept um eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven und Kenntnisse.

Das Ganze durchläuft vier Phasen, ebenfalls von der ISO-Norm beschrieben:

1. User-Bedürfnisse verstehen
2. Anforderungen festlegen
3. Lösungen entwerfen
4. Lösungen testen und auswerten

User Research

Wenn HCD richtig umgesetzt wird, ermöglicht es die Entstehung von Dienstleistungen oder Produkten, die außergewöhnlich gut sind und die Nutzer begeistern. In diesem Zusammenhang ist die Nutzerforschung (User Research) unerlässlich. So können die Designrichtung und der Umfang verschiedener Funktionen und Elemente nah am User gestaltet und umgesetzt werden.

Service Design

Eine spannende Überschneidung besteht überdies auch zum Service Design. 

Service Design ist der Prozess der Gestaltung von Dienstleistungen. Als Teilgebiet des Designs im weitesten Sinne wird auch das in Sprints umgesetzt. Üblich sind fünf Phasen, die durchaus ähnlich zu denen von HCD sind: Forschungsphase, Problemidentifikationsphase, Ideenfindungsphase, Prototyping und Implementierung sowie Optimierung.

Ziel ist es, Probleme im Serviceumfeld nachhaltig zu lösen.

Usability – Das Gebot der Benutzerfreundlichkeit

Ein Begriff, der eng mit dem nutzerzentrierten Ansatz verknüpft und auch schon länger dabei ist, ist die Usability. Die deutsche Übersetzung wäre „Benutzerfreundlichkeit“, aber der englische Begriff ist mindestens genauso etabliert. 

Unter Usability versteht man das Ausmaß, in dem ein Produkt (ein Service, ein System, ein Prozess) durch definierte User in einem definierten Nutzungskontext genutzt werden kann, um definierte Ziele zufriedenstellend und effizient zu erreichen. Die Überprüfung von Produkten und Services auf die Nutzerfreundlichkeit hin nennt man Usability-Tests

Die auf Jakob Nielsen zurückgehenden zehn Prinzipien für Interaktionsdesign sind als die “10 Usability Heuristics for User Interface Design” bekannt.

Denken wie ein Designer: Design Thinking

Ein weiterer Ansatz, der zum Lösen von Problemen und dazu noch zur Entwicklung innovativer Ideen führen soll, ist das Design Thinking. Es ist keine Methode an sich, sondern tatsächlich ein Denkansatz oder eine Geisteshaltung, die sich allerdings bestimmter Phasen und Tools bedient, die man auch im agilen Umfeld und beim UCD vorfindet. 

Besonderheit: Design Thinking kann universell angewendet werden, von der Produktentwicklung bis hin zur Lebensplanung und zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Design Thinking Prozess

Der bedeutsamste Unterschied zum UCD ist hier die Perspektive: Design Thinking zielt auf das Gesamtbild ab und strebt häufig nach Innovation. UCD als Modell sucht nach einer in der Empathie für den Nutzer basierenden besten Lösung, die auf bestimmte Bedürfnisse der Nutzer perfekt zugeschnitten ist.

User Interface Design – UI Design

Wann immer Schnittstellen (englisch: Interface) gestaltet werden sollen, handelt es sich dabei um sogenannte User Interfaces (UI). UI Design ist die Gestaltung dieser Schnittstelle, und zwar mit höchster Usability.

Websites

Screendesign, Informationsdesign und Interaktionsdesign

Das unmittelbare Interfacedesign beinhaltet drei Komponenten: Screendesign, Informationsdesign und Interaktionsdesign.  

Zu den Tools und Methoden hier gehören u. a. Mikro-Interaktionen, Dynamische Panels, States, Skizzen, Wireframes und Prototypen.

Gestaltungsmittel und Moodboards

Gestaltungsmittel und Moodboards

Wichtig beim Gestaltungsprozess sind vor allem visuelle Elemente. Diese werden mithilfe diverser Tools gestaltet, zu denen u. a. sogenannte Moodboards gehören, mit denen der Stil des Interface konzipiert wird. 

Um Screendesigns anzufertigen, wird mit grafischen (Fonts, Icons, Grafiken) und medialen Elementen (Animationen, Videos) gearbeitet.

Styleguides und Designsysteme

Styleguides und Designsysteme

Ein Styleguide beschreibt verbindlich die wiedererkennbaren grafischen Elemente wie Farben, Typografie, die allgemeine Bildsprache, die Raster sowie die Navigationselemente. Damit können auch Dritte ein User Interface genau so gestalten, wie vom UI Designer vorgesehen.

Design Patterns

Design Patterns

Das Konzept und der Begriff dazu sind bereits Mitte der 1960er Jahre entstanden. Unter Entwurfsmustern (englisch: Design Patterns) werden wiederverwendbare Lösungsvorlagen für wiederkehrende Entwurfsprobleme verstanden. Design Patterns werden bei der Softwareentwicklung, aber auch in der Architektur genutzt.

Informationsarchitektur

Informationsarchitektur

Die Informationsarchitektur eines Informationsangebotes beschreibt eine sinnvolle Unterteilung der Inhalte, eine verständliche Gestaltung der Navigationswege und Suchmöglichkeiten sowie eine sinnvolle Lösung des Zugangs zu den Informationen und Inhalten. 

Eine gut umgesetzte Informationsarchitektur trägt zu einer besseren Usability bei.

User Experience Design – UX Design

User Experience Design (UX Design) plant und gestaltet die Gesamterfahrung eines Nutzers mit einem interaktiven Produkt, einer Website, einer Software oder einer App.

Ziel ist zumeist, eine maximal angenehme und intuitive Nutzung des Produkts zu ermöglichen. UX Design ist ein vitaler Bestandteil der Umsetzung von Human Centered Design, zuständig für die Planung, das Design und die Entwicklung der interaktiven Elemente eines Produktes.

Während beide Prozesse den Mensch im Mittelpunkt sehen, geht es beim UX Design konkret um Problemlösungen innerhalb der interaktiven Seiten eines Produktes.

UI Designer, UX Designer: Muss man dafür programmieren können?

Die Berufsfelder rund um HCD, UI Design und UX Design sind vielfältig und spannend. Die Kenntnis der Programmiersprachen ist nicht in jedem Fall erforderlich. Als reiner Designer müssen Sie beispielsweise nicht programmieren können.

 Und wie wird man Human Centered Designer? Es ist kein bestimmter Abschluss erforderlich – Sie brauchen lediglich die Bereitschaft, zu lernen. 

Der Weg zum UX Designer geht meist über ein Designstudium, ein Informatikstudium oder eine andere Ausbildung im Bereich der digitalen Gestaltung.

UI Designer sind oft Quereinsteiger mit einem Hintergrund im Mediendesign/Interfacedesign oder Interaction Design.

User Experience Design als Teil von User Centered Design

Beim UCD treffen konkrete Probleme innerhalb digitaler Produkte und Services auf das Einfühlungsvermögen gegenüber dem Endanwender. Es ist ein hoch spannendes Arbeitsfeld mit vielen Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. 

Eine Weiterbildung im Bereich UCD oder UX Design ist einer der wenigen Wege zu einer Karriere in der digitalen Branche, die keine oder kaum Programmierkenntnisse verlangen. Es ist ein gefragtes berufliches Profil, das zudem dazu beitragen kann, unsere Welt – User Interface für User Interface – zu einem besseren und harmonischeren Ort zu machen.

Vorteile einer Weiterbildung in UCD/UX Design:

Ein guter Einstieg in die Digitalbranche

Ein gefragtes Profil

Ein vielseitiges Arbeitsgebiet

Ein zukunftsfähiges Alleinstellungsmerkmal auch für Marketing-, Redaktionsprofis sowie Projektmanager

UX Design-Weiterbildungen